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Mit Verlaub, was dort bei RTL passiert, ist harmlos im Vergleich zu den Zuständen bei den vielen Auftragsproduzenten, die das Programm ja eigentlich herstellen. 40 Wochenstunden stehen nur im Arbeitsvertrag und ganz sicher nicht in den Projektprotokollen der Mitarbeiter, Überstunden sind laut Vertrag mit dem Gehalt abgegolten und die Sender akzeptieren in den Kalkulationsverhandlungen nie die wirklich benötigten Arbeitstage (die ja mit acht Stunden berechnet sind), sondern manchmal nicht einmal die Hälfte davon. Das schwächste Glied sind die Programmschaffenden, die das alles mit sich machen lassen, weil der Markt genügend willige Arbeitskräfte hergibt. Gemeint sind die Jungen und Naiven, die sich der Hippness der Medienbranche hingeben, die nach langen Phasen der unbezahlten Praktika begeistert sind von einer Zahl mit drei Nullen hinten dran, sei sie auch noch so niedrig. Aber das ganze Paradoxon wird sorgfältig verwaltet von riesiger Wasserkopf-Bürokratie mit Sachbearbeitern, Abteilungsleitern und Controllingheinis, die sicherlich vieles machen, aber kein Fernsehen. Und wenn sie sich doch mal abends eine Sendung ihres Arbeitgebers live im Studio anschauen, schreiben sie sich diese zwei Stunden als Arbeitszeit auf und gehen deshalb am Freitag um zwei Uhr statt um fünf. Ansage Ende. Sicherheitsrückbau.

17. August 2006, 10:27



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